Kinder staunen: So klasse ist die Arbeit als Retter

Der ist doch viel zu schwer", ruft Johannes, als er den großen Lastwagen sieht. "Wie sollen wir den denn ziehen?" Ein wenig ungläubig schaut er erst auf das Seil am Boden und dann auf Markus Rau und Tobias Koch vom Technischen Hilfswerk (THW). "Warte mal ab", sagen die beiden. "Das ist gar nicht so schwer." Johannes bleibt skeptisch.

Es ist der dritte Tag der Ferienspiele in der Schreienesch-Schule, und am Morgen ist es Johannes wirklich nicht leicht gefallen, sich zu entscheiden, was er an diesem Tag machen möchte: Soll er zum Roten Kreuz gehen und sich zeigen lassen, wie dort ein Einsatz abläuft? Oder lieber mit der Hundestaffel auf Verbrecherjagd gehen? Am Ende ist es der Laster des THW, der ihn am meisten fasziniert: Mit bloßen Händen und einer Winde sollen die Kinder ihn rund 20 Meter vorwärts ziehen. Leona und Jule sind die Ersten, die sich an die Aufgabe heranwagen. Sie ziehen am Hebel der Winde, noch einmal und noch einmal - und tatsächlich: Der Laster rollt nach vorne. "Er fährt", schreit Johannes begeistert. "Er hat sich wirklich bewegt, ich habs gesehen." Und auf einmal ist das Gedränge groß: Jeder will mal an die Winde, und den Lastwagen nach vorne ziehen. Ein paar Minuten später steht der Brummi tatsächlich vor den Kindern. "Das hätte ich nicht gedacht", sagt Johannes. "Der wiegt doch mindestens zehn Tonnen."

Ein paar Meter weiter stehen Bernd Geister und Mathias Schiml von der Polizeihundeführerstaffel Friedrichshafen vor ihren Einsatzwagen - und um sie herum eine Gruppe von rund zehn Kindern. "Wir haben heute unsere dienstältesten Polizeihunde dabei", sagt Mathias Schiml. "Norbert und Freddy." Und Norbert kommt gleich zum Einsatz: Mathias Schiml lässt ihn "Platz" und "Sitz" machen. Der Hund gehorcht aufs Wort. Stefan ist beeindruckt. "Ich wünschte, mein Hund würde auch so gut mitmachen", sagt er. "Der ist aber erst fünf Monate alt, da muss er noch viel lernen." Aber Stefan schaut genau hin, als Mathias Schiml mit Norbert weiterübt - vielleicht kann er sich ja den einen oder anderen Trick abschauen.

Kurz darauf schaut auch Thomas Feustle-Welte, der Organisator der Ferienspiele Schreienesch, bei der Vorstellung der beiden Polizeihundeführer vorbei. "Ich freue mich, dass heute so viel geboten wird", sagt er. Denn das THW, die Polizei und das Rote Kreuz an einem Tag für die Ferienspiele zu gewinnen, ist keine Selbstverständlichkeit. "Für die Kinder ist das natürlich super", sagt er. "Heute ist wirklich ein Tag mit Höhepunkten."

Quelle: Südkurier


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