THW Friedrichshafen präsentiert auf der HAMRadio 2008

FRIEDRICHSHAFEN - Ab Freitag werden in der Messe Friedrichshafen die Antennen ausgefahren, Funkverbindungen stehen im Mittelpunkt der HAM Radio, Europas größter Amateurfunk-Ausstellung. Zeitgleich findet auch das 59. Bodenseetreffen des Deutschen Amateur-Radio-Clubs statt.

Die Welt ist voll mit Handys, mit Internet und digitaler Kommunikatikons-technik. Walkie Talkie, CB-Funkantennen und Amateurfunker, die Verbindungen über alle Grenzen hinweg herstellen, gehören damit aber noch lange nicht zum alten Eisen. Im Gegenteil. Die HAM Radio, Europas größte Amateurfunk-Messe, die von Freitag bis Sonntag höchst kommunikative Menschen in die Häfler Messe locken wird, beschäftigt sich mit modernsten und hoch aktuellen Themen.

So ist Lehrerfortbildung ein wichtiger Part dieser Messe, der Deutsche Amateur-Radio-Club widmet einen großen Teil der Arbeit diesem Feld. Das verspreche nicht nur interessanten Unterricht sondern gehöre zur Qualifikation vieler Lehrer unter dem Gesichtspunkt fehlender Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt, sagt Dennis M. Härtig. Er befasst sich mit einem weiteren Thema, das immer wichtiger wird. Im Falle des US-Bundesstaates Iowa zeige sich die Notwendigkeit funktionierender Funkverbindungen, "wenn alles andere absaufen". Nicht allein im Hollywoodstreifen "Stirb langsam - Teil 4" rettet Bruce Willis die USA mit "alter" Funktechnik, weil Terroristen die Kommunikationskanäle besetzen. In der Realität hat Funk noch immer eine hohe Bedeutung, die unter anderem vom Technischen Hilfswerk Friedrichshafen demonstriert wird. Daneben findet die GAREC, die Global Amateur Radio Emergency Communications Conference erstmals in Deutschland statt, auf der Messe Friedrichshafen. Diese Konferenz, ein Zusammenschluss von Amateurfunkern der ganzen Welt, beschäftigt sich mit der Bereitstellung von Funknormen und gemeinsamen Standards für den Funkverkehr im Katastrophenfall.

Weitere Themen dieser Messe ist die Digitalisierung der Sprachübertragung. Das Internet gewinnt auch im Amateurfunkbereich immer größere Bedeutung, da Basisstationen bei stärker werdenden Funkstörquellen häufig auf dem Land installiert werden und dann via Internet ferngesteuert werden müssen. Auch die Sprachübertragung selbst geschieht bei den Amateurfunkern häufig über Internetstrecken.

Funker streben in den Weltraum

In den Weltraum streben die Funker mit der AMSAT-Deutschland. Das ist eine Vereinigung von Amateurfunkern, die Satelliten nicht nur nutzen, sondern sie auch bauen. Zusammen mit der AMSAT-Deutschland wird der DARC die Besucher der HAM Radio mit der Sonderausstellung "Satelliten - Weltraumaktivitäten im Amateurfunk" informieren. Dabei geht es um ehrgeizige Projekte, Satelliten für die Datenübertragung via Funk in der Marsumlaufbahn zu positionieren. Abgerufen werden diese Daten unter anderem von Deutschlands größtem Radioteleskop dem RADOM in Bochum. Dort war in den 50er Jahren schon die Sputnik-Mission verfolgt worden.

Spannende Themen also, die man hinter dem Titel "Amateurfunk-Messe" nicht unbedingt vermuten sollte. Die Messe Friedrichshafen hat davon noch mehr zu bieten. Vieles ist auch für Jugendliche geboten. Eröffnung ist am Freitag um 9 Uhr.

(Erschienen: 24.06.2008 im Südkurier


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